Was hat EFT Ihnen zu bieten?
Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) ist eine strukturierte Kurzzeit-Therapiemethode (zwischen 8 und 20 Sitzungen). Sie wurde in den achtziger Jahren von Susan Johnson und Lesley Greenberg entwickelt und findet auch in der Familientherapie Anwendung. In der EFT werden humanistische und erlebnisbezogene Interventionen genutzt, um disfunktionales emotionales Erleben intrapsychisch zu reorganisieren. Systemische Techniken kommen zur Anwendung, um disfunktionale Interaktionen zwischen den Partnern zu verändern. Die Effektivität der EFT konnte durch eine große Anzahl wissenschaftlicher Studien belegt werden. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Behandlung überdurchschnittlich effektiv und die Wirkung stabil ist.
EFT wird erfolgreich bei Paaren mit verschiedensten Problemen und in verschiedenen Settings, wie Privatpraxen, universitären Fortbildungszentren und psycho-somatischen Kliniken angewandt. Mittlerweile gibt es erste Wirksamkeitsstudien der Behandlung bei Paaren, bei denen ein Partner unter den Auswirkungen einer Posttraumatischer Stressstörung, einer Depression, einer körperlichen Erkrankungen oder unter massiven Vertrauensverlusten (z.B. als Folge einer Affäre des anderen Partners) leidet. Die Wirkung der EFT ist nicht gebunden an bestimmte kulturelle Wertvorstellungen oder an einen bestimmten Bildungsgrad der Partner. EFT wird in Europa, Nordamerika, Australien und Asien praktiziert. EFT hat sich auch bewährt bei Paaren mit nicht-traditioneller Rollenverteilung und bei gleichgeschlechtlichen Paaren.
Stärken der Emotionsfokussierten Paartherapie
EFT basiert auf einer klaren, expliziten Theorie über die Dynamik von Beziehungsstress sowie über die Bedeutung der Liebe in Paarbeziehungen. Sie beruht auf wissenschaftlicher Forschung zu negativen Interaktionsmustern in belasteten Beziehungen (Gottman) und Bindung bei Erwachsenen (Mikulincer, Shaver, et al.)
Ziele der Emotionsfokussierten Paartherapie
Beispiel eines therapeutischen Veränderungsprozesses
In einer Therapiesitzung verändert sich der Interaktionsstil des Ehemannes: Reagierte er erst mit Rückzug auf die Kritik seiner Partnerin, merkt er jetzt, dass er sich eigentlich hilflos und eingeschüchtert fühlt. Dies führt dazu, dass er beginnt, sein Bedürfnis nach Respekt auszudrücken. Dadurch wird er seiner Partnerin gegenüber aufgeschlossener und zugänglicher. Sein Interaktionsstil wandelt sich von „Es hat doch eh keinen Zweck mit dir zu reden. Ich will keine Streits", zu „Eigentlich möchte ich dir nahe sein. Ich möchte, dass du mir eine Chance gibst. Hör' auf, an mir herumzuzerren und gib mir die Möglichkeit zu lernen, wie ich für dich da sein kann". Der kritische Ärger seiner Frau wandelt sich daraufhin in Angst und Traurigkeit. Sie kann jetzt um Geborgenheit bitten und im Partner tröstenden Reaktionen hervorrufen. Ihr Interaktionsstil wandelt sich von „Ich bin dir doch egal. Du verstehst mich sowieso nicht." zu „Es ist so schwer das zu sagen - aber ich brauche es, von dir gehalten zu werden - ich brauche deine Bestätigung, dass ich dir wichtig bin."
Auf diese Art beginnen neue Zyklen bindungsförderlicher Interaktionen an die Stelle negativer Zyklen wie Verfolgen - Zurückziehen sowie Kritisieren -Verteidigen zu treten. Diese positiven Zyklen verstärken sich auf Dauer selbst und führen zu dauerhafter Veränderung. Die Beziehung wird zu einem sicheren Hafen und bietet beiden Partnern einen Ort der Heilung.